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E05 – Michel Sperlich & Sybille Kunkler im Dialog zu 30 Jahre online design

Michel Sperlich: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von „On Air – online design 30 Jahre“. Mein Gott, Sybille, waren wir jung. #00:00:23.5#

Sybille Kunkler: Oh je, oh je! Stimmt! #00:00:26.4#

Michel Sperlich: Außer der Sybille ist heute noch der Michael Oestreicher mit bei uns hier im Studio. Und er hat die ganzen eingesendeten Fragen von unseren Kunden, wo wir uns auch schon mal herzlich bedanken wollen für die rege Teilnahme, ein bisschen sortiert und wird die uns jetzt so in der lockeren Runde mal stellen. Und dann gucken wir mal, was wir da in der nächsten halben Stunde so an netten Antworten und Plaudereien zustande bringen. Also dann, lieber Michael, fangen wir an! #00:00:54.2#

Michael Oestreicher: Hallo, ich grüße euch, ich grüße euch da draußen. Zuallererst wollen wir mal gucken, was denn 1991 überhaupt los war. 1991, ja gut, der Mann des Jahres war Gorbatschow, weil die Sowjetunion zusammenbrach. Das weiß man ja schon fast gar nicht mehr. Und leider auch Gottes der Golfkrieg war in vollem Gange. So ist das halt nun mal. Aber was wichtig ist, als großer Fanatic von Star Wars, die Frage an Michel: Sag mal, was war denn da Neues im Universum, im Star Wars Universum? #00:01:29.8#

Michel Sperlich: Was, 91? #00:01:30.5#

Michael Oestreicher: 91. #00:01:31.4#

Michel Sperlich: Oh mein Gott! Episode 1 womöglich? #00:01:33.6#

Michael Oestreicher: Nee, ich glaube, Episode 2 war schon da, … #00:01:35.8#

Michel Sperlich: Ach herrje! #00:01:36.3#

Michael Oestreicher: … aber es gab das Video Game. #00:01:39.2#

Michel Sperlich: Ah, Wahnsinn! #00:01:40.4#

Michael Oestreicher: Im November 1991 kam das auf den Markt. #00:01:41.9#

Michel Sperlich: Und Jar Jar Bings hat endlich die Klappe gehalten. #00:01:44.5#

Michael Oestreicher: Und die Sybille ist ja große Tänzerin. Was tanzte man denn damals 91? #00:01:52.6#

Sybille Kunkler: Wahrscheinlich schon genauso wild oder noch wilder wie jetzt. #00:01:56.1#

Michael Oestreicher: Ich sag nur eins, von 120 bis 3000 Beats per Minute. Es gab Techno. So war das. #00:02:03.5#

Sybille Kunkler: Ah ja, genau. #00:02:04.7#

Michael Oestreicher: Ja, ja, genau. #00:02:04.8#

Sybille Kunkler: Ich erinnere mich noch an die Zeiten, als wir da in die Disco zusammen gegangen sind. Ja, sehr schön. Frankfurter Zeiten. #00:02:13.7#

Michael Oestreicher: Und was wir jetzt schon, da kommen wir jetzt schon mal ganz nah an online design ran, und zwar das World Wide Web bestand gerade mal zwei Jahre. Muss man sich überlegen, also 32 Jahre alt jetzt. Gut, es sind hier Fragen aufgetaucht, zum Beispiel Susanne aus Bad Kreuznach und Jennifer aus Nürnberg fragen: Wie kam man denn auf die Idee, online design überhaupt zu gründen? Warum habt ihr online design gegründet? Was hat euch dazu bewegt? Und wie kommt man eigentlich auf so einen Namen? #00:02:52.7#

Sybille Kunkler: Damals war ich gerade in meiner Examenszeit und ich hatte schon einige Anfragen auch gehabt in der Zeit für kleinere Aufträge. Ich kann mich noch sehr gut an ein Logo erinnern für ein Unternehmen aus Ludwigshafen, der immer noch Kunde übrigens ist bei uns. Michel war damals schon an meiner Seite und immer sehr technikaffin und trendbewusst, und der hat einfach dann mir oder uns so den Mut gemacht: Komm, lass uns selbstständig werden. Und so ist das zustande gekommen. #00:03:26.2#

Michel Sperlich: Ich denk mal, die ehrliche Antwort ist: Wir waren jung und brauchten das Geld. #00:03:31.3#

Sybille Kunkler: Auch das. #00:03:32.1#

Michel Sperlich: Aber es war in der Tat so, Sybille war noch am Studieren und die ersten Rechner, Macs und sowas kamen auf. Ich habe dann da einen auch schon erworben und mich da reingearbeitet in dieses Universum. Und so ist dann auch der Name entstanden, weil wir hatten da einen Drucker und wenn der ging, stand online drauf, wenn er nicht ging, stand offline drauf. Da haben wir damals abgeleitet, funktionierendes Design ist online design, und so ist der Name entstanden. Der liebe Gott hat dann erst viel später das Internet für uns erfunden, also für Unternehmens-Webseiten et cetera. Und dann hatten wir quasi schon den passenden Namen, aber kommen natürlich aus der klassischen Werbung. Also wir waren am Anfang natürlich sehr print-lastig. #00:04:17.9#

Michael Oestreicher: Da gibt es sofort eine Frage von Jennifer wieder aus Nürnberg, und zwar: Was macht ihr denn heute lieber? Macht ihr Print oder macht ihr Web lieber? Und was ist denn euer persönlicher Favorit? #00:04:32.5

Michel Sperlich: Ja, Web natürlich. #00:04:33.2#

Sybille Kunkler: Ja, Print natürlich. Wir sind uns einig wie immer. #00:04:38.4#

Michael Oestreicher: Es hält sich die Waage, da ist mit Bestimmtheit eine gewisse Balance. Das ist ganz klar. Ihr habt also euer Team gefunden. Das erweiterte sich dann logischerweise in den Jahren. Und das fragt Lars aus Bad Sobernheim: Wie habt ihr euch als Team gefunden? Das haben wir gerade eben schon beantwortet. Und wie ging‘s dann weiter mit dem Team? #00:04:59.3#

Sybille Kunkler: Wir haben damals zu zweit und dann irgendwann zu dritt angefangen, haben schon sehr schnell unseren ersten Auszubildenden gehabt und bilden jetzt seit auch über 20 Jahren aus. Und haben entsprechend sehr viele auch übernommen, Mediengestalter in erster Linie, und so ist das Team langsam gewachsen. #00:05:18.2#

Michel Sperlich: Genau. Deswegen haben wir halt viele Mitarbeiter, zum Glück, die sehr, sehr lange schon da sind, also über zehn Jahre und länger. So sind wir eben jedes Jahr ein bisschen größer geworden. #00:05:29.6#

Sybille Kunkler: Auch die Anforderungen von unseren Kunden bewegen uns immer wieder dazu, dann neue Leute auch als, ich sag mal, Quereinsteiger einzusteigen. Nicht jeder, der hier ist, hat hier eine Ausbildung bekommen. #00:05:40.5#

Michel Sperlich: Das ist richtig. Genau. #00:05:41.8#

Sybille Kunkler: Experten, geraden im Bereich Programmierung und so weiter. #00:05:46.7#

Michel Sperlich: Oder auch im Bereich Content, da ist eben die Sylvie quer eingestiegen, als wir unseren Bankkunden in Frankfurt bekommen haben. Da haben wir sozusagen ganz neue Welten erschlossen. #00:05:58.9#

Michael Oestreicher: Okay, eine längere Frage von Daniel aus Trechtingshausen: Bis zu den frühen 2000er Jahren, jetzt folgt ein Prolog sozusagen, gab es quasi noch kein Internet. Ich glaube, damals lag euer Hauptgeschäftsfeld bei der Gestaltung von Printmedien, bis das Internet und das Shopping im Web immer größere Relevanz und neue Kanäle für die Werbung erobert hat. Wie entwickelte sich das Unternehmen eigentlich neben den klassischen, immer noch wichtigen Printmedien hin zum Web-Profi? Gab es hier ein bestimmtes Ereignis, was den Ausschlag für den neuen Geschäftszweig gegeben hat? Oder wuchs dieses Projekt nebenher immer einfach so weiter mit? #00:06:38.4#

Michel Sperlich: Es gab natürlich so eine Initialzündung. Ein Kunde von uns sagte zu mir: Michel, ruf mal im Internet an, wir müssen da rein. #00:06:48.0#

Sybille Kunkler: Ja, das stimmt. #00:06:48.4#

Michel Sperlich: Ich sollte mir, also damals gab’s ja noch die Telefonauskunft, da sollte ich mal anrufen und sollte mir die Telefonnummer vom Internet geben lassen und da anrufen, damit wir da reinkommen. Also das heißt, der erste Kunde hatte natürlich den Bedarf, er wollte eine Webseite haben oder eine Homepage, wie man das … #00:07:06.4#

Sybille Kunkler: Das war ein internationales Unternehmen, muss man dazu sagen. Da war es auch noch wichtiger. #00:07:09.5#

Michel Sperlich: Genau. Da war es halt noch wichtig. Da war wirklich die Herausforderung: Mein Gott, wo ruft man da an oder wie kommt man da rein? Also die Werbung von dem Unternehmen mit den drei Buchstaben „Ich bin schon drin“ oder sowas, die kam ja später. Aber es war halt lustig, in der Page war ein Artikel drin über eine Firma in Wörrstadt, die das angeboten hat. Die einfach so genannte virtuelle Webserver angeboten hat und auch Domains, also alles Begriffe, die ja alle neu waren für uns. Mit der sind wir dann in Kontakt getreten und die hat uns unseren ersten Webserver bereitgestellt, die ersten Domains gemacht. Und dann mussten wir halt ab da auf Kundenwunsch sozusagen in das kalte Wasser springen und auf einmal sowas wie HTML machen, was wir natürlich, dadurch dass wir ja von der Print-Schiene kamen, eigentlich gar nicht wussten. Da mussten wir uns wirklich neu reindenken. Und das war sozusagen der erste. Bereits 99 haben wir dann unseren ersten Online-Shop gemacht. Also da sind wir dann schon relativ früh in den E-Commerce eingestiegen. Das war natürlich ein klassischer Mailorder-Versand, und der hat gesagt, na ja, wir brauchen natürlich einen Shop, das ist jetzt am Kommen. Hat zwar noch keiner und macht auch noch keiner, aber wir wollen da schon dabei sein. Also gab’s ja auch da die Early Adopter einfach bei den Kunden, die einen immer wieder angetrieben haben, neue Sachen zu entdecken oder zu erforschen. #00:08:42.3#

Sybille Kunkler: Es gibt übrigens immer noch ein Relikt im Internet für eine Webseite, die ich damals gebaut habe. Wann war das, 1997 oder 1998 oder so? #00:08:51.7#

Michel Sperlich: 97, ja. #00:08:52.3#

Sybille Kunkler: Für einen taiwanesischen Kunden, das war über familiäre Zusammenhänge. Die ist tatsächlich noch online. Wir haben es uns vor zwei Wochen angeguckt, da hat sich nichts verändert. Es ist unglaublich. Und sie funktioniert noch. #00:09:04.8#

Michel Sperlich: Ja, das ist noch gutes altes HTML, … #00:09:07.8#

Sybille Kunkler: Genau. #00:09:08.2#

Michel Sperlich: … noch handgearbeitet. Und es steht immer noch Copyright 1997 da drunter. Ja, ist immer noch im Netz. #00:09:15.1#

Michael Oestreicher: Cool! Die technologischen Ansprüche, die sind hoch, das ist ganz klar, auch in der heutigen Zeit. Da kommt man nicht daran vorbei. Aber hier kommt jetzt eine Frage von Julius aus Darmstadt, die eher ins Philosophische geht: Was braucht eigentlich ein gutes Design? #00:09:32.7#

Sybille Kunkler: Ach, da kann man mal durch unsere Webseite durchstöbern. Also ich denke, ein gutes Design, das muss erst mal Interesse wecken. Das muss, für mich immer ganz besonders wichtig, auch emotional abholen, es sollte immer auch ein Inhalt vermittelt werden. Also die Information, die darf nicht untergehen und bestenfalls dann auch noch nachhaltig sein. Sodass sie in Erinnerung bleibt oder dass daraufhin eine Kaufaufforderung passiert. Das ist für mich gutes Design. Ganz unabhängig von den ästhetischen Gesichtspunkten. #00:10:05.7#

Michel Sperlich: Genau. Also viele von unseren Designaufträgen oder sonstigen Aufträgen sind auch immer für den Kunden eine Problemstellung. Ein Flyer, ein Katalog, eine Webseite ist erstmal aus Kundensicht ein Problem, das er lösen muss. Wir sind da eben immer die Anlaufstelle, um eben das für ihn umzusetzen. Das ist eben das Zusammenspiel aus, welche Branche hat er eigentlich, welche Zielgruppen hat er, wie muss man die Ansprache machen. Somit ergeben sich ein bisschen natürlich aus den Rahmenbedingungen auch, in welchem Design-Kosmos man sich da halt bewegt. #00:10:43.7#

Michael Oestreicher: Da fragt Maria aus Düsseldorf: Diese Überzeugungsarbeit, fällt die euch schwer oder geht das doch? #00:10:53.9#

Michel Sperlich: Den Kunden zu seinem Glück zu zwingen, unser Kunde zu werden? #00:10:59.1#

Michael Oestreicher: Genau, dass ist gutes Design, das brauchst du, dann verkaufst du besser. #00:11:03.0#

Michel Sperlich: Das kann manchmal sehr schwer sein, weil natürlich viele Kunden sind auch ihre eigenen Designer manchmal, sind auch ihre eigenen Texter und haben schon sehr klare, eindeutige Vorstellungen und bewegen sich manchmal in einem sehr engen Rahmen. Da bedarf es manchmal viel Überredungskunst, auch vielleicht mal den Winkel ein bisschen zu erweitern oder anders da ran zu gehen. Das gelingt manchmal auch nicht, muss man sagen, aber meistens eigentlich schon. #00:11:38.9#

Sybille Kunkler: Ich sehe das eigentlich gar nicht so wie du. Also ich finde, es fällt uns eigentlich immer, oder ich sag jetzt mal, mir fällt es immer relativ leicht, die Kunden da zu überzeugen, weil ich ihnen erst mal zuhöre und versuche, zu verstehen zwischen den Zeilen, was sie sich wünschen. Und nicht nur von meiner Sicht der Ästhetik oder von meinem ausgehe, wie ich es umsetzen möchte. Insofern … #00:12:05.1#

Michel Sperlich: Also meine Beispiele waren jetzt eigentlich die Kunden, die schon was fertiges eigentlich haben und die haben auch schon ein fertiges Bild von dem, was sie wollen, in ihrem Kopf. Das haben sie sich schon zurechtgezimmert und da beharren die ziemlich drauf. Wenn man diesem Bild gerecht wird, dann ist das natürlich kein Thema, aber wenn man dagegen argumentiert, wenn man sagt, das ist vielleicht nicht zielgruppengerecht, das ist vielleicht nicht mehr zeitgerecht, es ist dies und das, dann ist es manchmal schwierig. Aber du hast natürlich auch mehr Charme, die Leute zu überzeugen als ich, das ist auch klar. #00:12:38.7#

Sybille Kunkler: Ich finde es auch immer einen spannenden Weg diese Entwicklung. Die Kundenvorstellung, das, was wir uns vorstellen, unsere Entwürfe dazu, wie wir uns da langsam weiterbewegen, ist für mich das, was eigentlich das Spannende auch an dem Beruf ausmacht. #00:12:55.3#

Michel Sperlich: Ja, es wird auf jeden Fall nie langweilig. #00:12:58.6#

Michael Oestreicher: Also das mit dem größeren Charme, das kann ich bestätigen. #00:13:02.2#

Sybille Kunkler: Merci. #00:13:02.6#

Michael Oestreicher: Nun gut. Konstantin aus Passau fragt: Welche Veränderungen haben euch in den vergangenen 30 Jahren am meisten bewegt, was das Agentur-Geschäft anbelangt? Was waren da richtige Highlights? #00:13:18.3#

Michel Sperlich: Ja, das ist schwierig, da jetzt so das Highlight rauszupicken. Es ist, glaube ich, immer wieder eine Herausforderung, da wir ja branchenübergreifend eigentlich arbeiten, dass wir immer noch einfach in neue Bereiche reinschnuppern können und da neue Erfahrungen sammeln und eben entsprechend die neuen Erfahrungen sozusagen mit den alten einfach mischen können. Also unser Know-how einbringen in eine ganz neue Welt. Das ist halt eigentlich immer spannend und ist immer eine Herausforderung. Deswegen macht’s da auch nicht langweilig das Ganze. Deswegen, und der Fokus ist wahrscheinlich immer so, dass das aktuelle Projekt gerade vielleicht auch das am spannendsten irgendwo ein bisschen ist. #00:14:05.3#

Sybille Kunkler: Aber ich kann es bestätigen. Es ist wirklich so, wenn man einen Kunden neu kennenlernt, die Branche ein bisschen da näher reinsteigt und vielleicht sogar sich noch eine Fabrik oder eine Produktionshalle angucken kann, das finde ich superspannend. Ist in den jetzigen Zeiten leider gerade ein bisschen mager. Es gab jetzt schon einige Kundentermine, grad bei Erstprojekten, die wir dann über einen Bildschirm bisher nur gesehen haben. #00:14:34.1#

Michel Sperlich: Ja, das ist natürlich momentan wirklich eine Herausforderung, da dann auch den Funken überspringen zu lassen. Weil ich denke, es ist ja immer, auf beiden Seiten muss ein gutes Gefühl entstehen, dass der Kunde sagt, mit denen kann ich zusammenarbeiten, und umgekehrt wir natürlich auch sagen, das passt, für den haben wir wirklich Spaß. Das ist natürlich die die beste Chemie und die beste Basis dann eben auch für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. #00:15:00.2#

Sybille Kunkler: Haben wir da die Frage jetzt beantwortet? Nicht richtig, oder doch? #00:15:03.2#

Michael Oestreicher: Ja doch, … #00:15:03.7#

Sybille Kunkler: Okay! Bist zufrieden. #00:15:04.4#

Michael Oestreicher: … ich denke, das kann man so stehen lassen. #00:15:05.5#

Sybille Kunkler: Gut. #00:15:05.2#

Michael Oestreicher: Ich denke, wenn man jetzt hier in die Tiefe reingeht, dann verzettelt man sich doch eher. Aber das so jetzt holistisch gesehen ist das doch richtig gut. Hier kommt jetzt etwas, wieder ein Schnitt thematisch, hier kommt jetzt etwas von Stefan aus Bad Kreuznach: Wie könnte die Digitalisierung im Handwerk verbessert werden? #00:15:26.6#

Michel Sperlich: Ja, das ist natürlich ein … #00:15:29.1#

Michael Oestreicher: Digitale Transformation, jetzt haben wir es. #00:15:30.7#

Sybille Kunkler: Mhm (bejahend). #00:15:30.7#

Michel Sperlich: Ja. Ein Riesenthema natürlich auch, also auch bundesweit. Also Digitalisierung in Deutschland ist natürlich noch lange nicht so weit, wie es sein könnte, sollte. Wenn man das runterbricht, natürlich auch im Handwerk noch viel mehr. Also auch nicht mal die Medien, also keine Webseite, haben kaum eine E-Mail-Adresse, tun sich da auch wahnsinnig schwer. Ich denke mal, das ist so ein bisschen der Generationswechsel, der dann vielleicht jetzt auch einfach kommt, dass einfach die Handwerksbetriebe vielleicht übernommen werden von den Söhnen und Töchtern, und dass die natürlich ganz anders aufgestellt sind und da auch viel offener natürlich sind. Aber digital, oder es ist halt vieles oder das klingt so nach ganz viel Technik, das wird erst mal ein bisschen abgelehnt und immer noch abgelehnt. Wobei natürlich jetzt auch immer wieder Förderprogramme kommen. Also gerade aktuell der Digiboost, dass also noch mal hier in Rheinland-Pfalz verstärkt das Ganze auch gefördert wird, dass vielleicht auch der Handwerker eigentlich nicht mit den Kosten so zu kämpfen hat, um sich eben zu digitalisieren. #00:16:47.4#

Michael Oestreicher: Okay! Gleich anschließend: Wie wichtig schätzt ihr das Marketing auf Social Media ein und auf welchen sozialen Netzwerken sollte mein Unternehmen vertreten sein? Das fragt Andreas aus Trechtingshausen. #00:17:04.1#

Sybille Kunkler: Social Media ist natürlich besonders im B2C-Bereich sehr, sehr wichtig. Da, wo ich meinen Kunden, meine Kundin zu Hause auf dem Sofa erreichen kann. Ich kann ihr die Geschichten sozusagen nebenher, wenn sie Fernsehen noch guckt oder, keine Ahnung, grad nichts zu tun hat oder irgendwo wartet, kann ich sie mit meinen Geschichten zu meinen Produkten, zu meiner Dienstleistung sozusagen berieseln. Das geschieht einfach sehr frei. Insofern denke ich mir, es ist besonders für diese Branche im Bereich, wenn man mit Endkunden zu tun hat, nicht wegzudenken. Da ist Facebook nach wie vor immer noch sehr stark, wobei Instagram mittlerweile besonders bei jüngerem Publikum, aber auch das lange nicht mehr nur bei den Jungen immer relevanter wird. Da ist die Bildsprache ganz besonders wichtig. Da haben wir festgestellt, dass Text eigentlich weniger gelesen wird, sondern da wird nach Bildern geguckt, es wird schnell sein Herzchen verteilt und die Welt ist in Ordnung. #00:18:10.5#

Michel Sperlich: Ja, wobei natürlich, finde ich mittlerweile, zu Social Media natürlich auch solche Formate wie Podcasts natürlich gehören. Weil die Leute sind gerade zurzeit natürlich viel zu Hause oder im Homeoffice, sie sind vielleicht im Auto unterwegs oder was auch immer, und dann ist das natürlich eine schöne Art und Weise, wie man sich Informationen, Wissen oder auch einfach Unterhaltung sozusagen in die Ohren holt. Das ist natürlich auch noch mal ein Ansatz, natürlich auch B2C, ist es einfacher, wenn man über seine Produkte einfach den Endkunden ansprechen kann und wenn man ihn einfach mit schönen Geschichten einfach mehr an die Marke vielleicht auch bindet, an das Unternehmen bindet. Da kann man natürlich sehr schöne Sachen aufbauen. Das ist im B2B, die haben es, glaube ich, immer noch in den Social-Media-Kanälen ein bisschen schwerer und viele von den Großen haben das ja auch teilweise sehr zurückgefahren und suchen da einfach andere Kanäle. #00:19:18.9#

Sybille Kunkler: Ja, weil zurückgefahren deshalb auch, wenn es erst mal kostenfrei ist, die Sachen einzustellen, braucht es trotzdem eben eine Marketingagentur oder online design, die hinten dransteht. Und das ist natürlich ein Aufwand. #00:19:32.2#

Michel Sperlich: Mhm (bejahend). Es ist ein zeitlicher Aufwand und die Firmen müssen auch dafür aufgestellt sein. Sie müssen einfach im Unternehmen auch jemanden haben, der sich um die sozialen Kanäle wirklich kümmert. Also man erwartet natürlich eine Antwort auf einen Post oder was auch immer, und wenn diese Reaktionen von vielen Kunden halt nicht geleistet werden können, weil sie die Ressourcen einfach nicht haben, dann sind natürlich auch die Aktionen oder Kampagnen da natürlich schwierig oder auch nicht so erfolgreich, wie sie sich das vielleicht erhofft haben. #00:20:05.8#

Michael Oestreicher: Na gut, es gibt ja Schlagworte im Moment, die immer stärker werden, wie zum Beispiel Storytelling oder Touchpoint-Analyse oder Customer Journey. Was sagt ihr dazu? Wie sieht das aus? Wie seid ihr da aufgestellt? #00:20:22.3#

Michel Sperlich: Das wird natürlich immer wichtiger, auch gerade im E-Commerce, in den Online-Shops geht es ja nicht mehr allein nur darum, ein Produkt zu verkaufen, sondern man will ja auch diese Emotionen mit auffangen, man will die Beratungen mit auffangen und man bleibt natürlich besser im Gedächtnis, wenn man einfach eine Geschichte hat, die man erzählen kann zu einem Produkt, weil man damit natürlich auch mehr Emotionen reinpackt. Das ist nicht nur einfach mehr ein Produkt. Sondern wenn man jetzt an den amerikanischen Computerhersteller mit dem Obst-Logo denkt, dann steckt da ja schon fast eine Religion oder was dahinter, wie Produkte eingeführt werden, wie die vorgestellt werden. Da ist so viel einfach an tollen Informationen in Form von Geschichten hinten dran, dass man einfach eng mit diesem Produkt verbunden wird. Damit steigt natürlich auch dieses Gefühl, das will ich jetzt haben oder was auch immer. Das ist natürlich dann ganz, ganz wichtig, gerade im E-Commerce, aber natürlich auch für alle anderen Sachen. Also wenn man auch auf seiner Webseite einfach Geschichten zum Unternehmen erzählt oder zu seinen Dienstleistungen und Produkten, ist das wesentlich interessanter, als wenn man im Prinzip einfach nur darstellt, was man an Dienstleistung anbietet oder sowas. Es ist viel spannender, wenn man jetzt zum Beispiel mal an Steuerberater denkt, da ist relativ klar, was die eigentlich machen, die Informationen brauche ich eigentlich gar nicht, aber da ist es vielleicht sehr wichtig, dass auf meiner Webseite das Team drauf ist, dass man einfach sieht, mit wem habe ich es da zu tun. Das sind Menschen und nicht nur Paragrafen. Also die Emotion ist halt da einfach ganz, ganz wichtig. #00:22:14.0#

Sybille Kunkler: Ich sehe das nicht unbedingt als neuen Trend. Das sind vielleicht neue Schlagworte, die sich gefunden haben, aber das ist was, was in der Werbung schon immer präsent ist, dass Geschichten erzählt werden, dass ein roter Faden gespannt wird, dass ich mich präsentiere mit meinen Werten. #00:22:31.9#

Michael Oestreicher: Okay! Es ist Zeit für eine Pause. Und Annika aus Gevelsberg fragt: Welches ist das meistgetrunkene Getränk bei online design? #00:22:43.7#

Michel Sperlich: Ich würde ja jetzt sagen Caipirinha, aber das … #00:22:46.9#

Michael Oestreicher: Ja, ich hatte da auch schon so eine Vermutung, aber … #00:22:48.9#

Michel Sperlich: … aber das ist es wahrscheinlich nicht. Auf meiner Seite ist es wohl eine dunkle Brause ohne Zucker. #00:22:57.3#

Sybille Kunkler: Ich bin mehr für Wasser und Tee. #00:22:59.6#

Michel Sperlich: Wasser und Tee bei der Sybille. Es wird viel Wasser getrunken. Und wenn wir mal irgendeine Feier oder was haben, gemeinsam grillen, dann trinken wir sicherlich auch noch mal was anderes dazu. #00:23:14.7#

Sybille Kunkler: Wir haben ja auch diverse Kunden aus dem Weinbereich und Cocktailbereich. #00:23:19.2#

Michel Sperlich: Genau. #00:23:19.4#

Sybille Kunkler: Also da lagern wir auch hier so die eine oder andere kleine Kiste. #00:23:23.4#

Michel Sperlich: Genau. Die Tanja, die steht eher auf so ein griechisches Nationalgetränk. #00:23:30.0#

Sybille Kunkler: Genau. #00:23:31.1#

Michael Oestreicher: Wunderbar! Was setzt ihr ein, um eure Kreativität auf diesem Niveau zu halten? Fragt Ingmar aus Nürnberg. #00:23:41.4#

Michel Sperlich: Also Drogen darf ich ja jetzt nicht sagen, … #00:23:45.3#

Michael Oestreicher: Nein! #00:23:45.5#

Michel Sperlich: … das ist wahrscheinlich nicht politisch korrekt. #00:23:47.1#

Michael Oestreicher: Nein! #00:23:46.6#

Michel Sperlich: Machen wir auch nicht. Aber es sind, ich denke mal einfach, man muss ganz offen sein für alles Mögliche. Also ich bin nach wie vor noch ein leidenschaftlicher Leser von Fachzeitschriften, von Magazinen, aber auch natürlich von Blogs und Webseiten, und da surfe ich natürlich im Internet rum. Und immer, wenn ich irgendwo was höre, sehe oder es ein Stichwort gibt, dann spüre ich dem Ganzen nach und dann findet man eigentlich darüber immer wieder irgendwelche neuen Sachen, die einen da antreiben. Gerade weil mein Schwerpunkt ja auch hier das Online-Geschäft ist und das ist natürlich auch sehr technikverbunden und das ist eben auch mit sehr vielen Veränderungen verbunden. Im Prinzip wird ja morgen irgendwas erfunden, von dem wir noch gar nichts wissen, aber was dann in drei Monaten unheimlich wichtig ist. Also man muss unheimlich da am Puls der Zeit bleiben. #00:24:42.0#

Sybille Kunkler: Ja, für mich ist es mehr so das um die Ecke denken oder Kontraste finden, Gegensätze. Und das passiert eigentlich ständig. Wenn ich mich mit einem Kunden oder mit einem Produkt beschäftige, überlege ich: Okay, wie kann ich mir das aus einer anderen Perspektive angucken? Wie kann ich es in eine andere Umgebung reinsetzen? Gar nicht bei dem bleiben, was ich gerade sehe, sondern eigentlich in eine andere Welt eintauche. Und da kommt das von ganz allein. #00:25:06.9#

Michael Oestreicher: Okay! Katharina aus Bad Kreuznach fragt: Wer kam auf die Idee, so was Tolles zu machen? Also sowas Tolles zu machen, ich denke mal, es geht um die Aktion jetzt: Wie sieht‘s aus, habt ihr irgendwelche Fragen an uns? #00:25:22.6#

Michel Sperlich: Genau. Das war Sylvies Idee, da haben wir halt einfach überlegt: Machen wir irgendwas, 30 Jahre online design? Ein großes Fest feiern mit Kunden ist momentan ja schwierig, aber irgendeine Aktion könnte man doch machen. Und so haben wir dann ein bisschen gebrainstormt und kamen dann relativ schnell auf die Idee, lasst uns doch eine spezielle Podcast-Folge machen, wo unsere Kunden einfach zu Wort kommen und wo sie einfach mal all das fragen können, was wir schon immer wissen wollten. Und so sind wir auf die Idee gekommen. #00:25:56.2#

Michael Oestreicher: Das war ja auch ein voller Erfolg. Wir sitzen ja jetzt hier. #00:26:00.7#

Michel Sperlich: Genau. #00:26:01.0#

Michael Oestreicher: Und es geht los. Also Anne aus Hofheim fragt: Ich kann mir gut vorstellen, dass Kund*innen manchmal außergewöhnliche Werbewünsche haben. Was war der verrückteste Auftrag bislang? #00:26:11.9#

Michel Sperlich: Ja, auch das ist wahrscheinlich schwierig, aber es gibt eine total verrückte Geschichte auch noch aus den Anfangsjahren der Webseiten und so weiter. Da haben wir für ein Kreuznacher Unternehmen gearbeitet und deren To-do war sozusagen, Texte zu erstellen oder einfach Informationen zusammen zu sammeln über die Firma, über die Geschichte, über das, was sie eben an Dienstleistungen anbieten et cetera, damit wir halt Futter haben, um das auf die Webseite zu bringen. Da kam dann irgendwann ein 30-seitiges Fax, damals noch dieses schöne Thermotransferpapier. Und das waren die Texte. Da habe ich gemeint: Ja, das ist toll, aber die müssten wir jetzt alle wieder digitalisieren. Also OCR war da noch nicht so weit, also hätte man das wieder abtippen müssen. Dann habe ich gesagt: Aber irgendwo haben Sie doch diese Texte? Sie haben das doch in irgendeinem Textprogramm geschrieben oder so. Ja, ja! Aber E-Mail gab es schon und dann haben wir gesagt: Na ja, dann schicken Sie mir doch die Datei. Da habe ich mir jetzt eigentlich nichts weiter bei gedacht mit dieser Sache. Und dann kam aber eine Stunde später, ist ein Taxi vorgefahren und hat gesagt, sie haben was von der Firma sowieso und wollen das jetzt vorbeibringen. Dann hat er angefangen, einen Computer auszuladen aus seinem Kofferraum, mit … #00:27:36.4#

Sybille Kunkler: Unglaublich! #00:27:37.1#

Michel Sperlich: … Nadeldrucker, mit Tastatur, mit Maus, mit Monitor, hat er alles auf die Theke gestellt. Dann rief ich den Kunden an und sagte: Hier hat grad einer einen Computer vorbeigebracht, was sollen wir denn damit? Dann kam die Antwort: Sie brauchen doch die Texte, die sind da drauf. #00:27:52.6#

Michael Oestreicher: Die sind da drin, da drauf. Ja, wunderbar! #00:27:56.2#

Michel Sperlich: Also das war schon ziemlich verrückt. Da kann ich mich noch gut dran erinnern. #00:28:00.5#

Sybille Kunkler: Mir ist grad noch was Schönes eingefallen, passt eigentlich auch gerade zur Frühlingszeit oder zum werdenden Frühling. Wir haben vor ein paar Jahren mit ein paar Mädels in einer Frankfurter Bank Eis verteilt und sind mit dem Bauchladen von Büro zu Büro gelaufen und haben Vanille-, Schokolade- und Erdbeereis angeboten. Der Hintergrund war da, dass die Bank einen Preis gewonnen hat und die Mitarbeiter dafür dann belohnt werden, die da aktiv beteiligt waren. Das war echt eine schöne Aktion, weil das so ein direktes Feedback gibt. Und das tut einfach gut. #00:28:37.3#

Michael Oestreicher: Daniel aus Trechtingshausen fragt den Michel: Lieber Michel, wie ist es dir als Künstler gelungen, deine unbändige Kreativität in all den Jahren so gut in einfache, zielorientierte Lösungen für Unternehmen umzuwandeln? Also quasi die Brücke zwischen Kunst und Business beziehungsweise E-Commerce zu schlagen? #00:29:01.4#

Michel Sperlich: Da steckt ja schon die Antwort mit drin. Es ist halt eine Kunst, das zu machen, sozusagen diese Brücke zu schlagen oder einfach sich in die Kunden zu denken, in ihre Branche, in ihre Zielgruppe, und dann immer wieder versuchen, da eben auch das Richtige zu machen. Also die Kreativität zu bändigen beziehungsweise die Kreativität zu kanalisieren in sinnvolle Aussagen grafischer Art oder was auch immer. Das ist natürlich einfach, das ist schon nicht leicht, und von daher ist es so ein bisschen gar nicht verkehrt, wenn man so einen künstlerischen Background hat, weil man immer das Unmögliche versucht, dann doch irgendwie umzusetzen. #00:29:49.8#

Michael Oestreicher: Na gut! Wie entstehen die süßen Comic-Bilder von Sybille und Michel? Macht ihr die selber? Wenn ja, wer macht die? Fragt Corinna aus Bad Münster? #00:30:02.6#

Michel Sperlich: Das macht auch die Sylvie. Die hat eben, oder wir kamen eben auf die Idee, wir brauchen jetzt für den Podcast, auch für die Videosachen einfach so Avatare quasi, die so ein bisschen aussehen wie wir. Dann hat sie die Archive durchstöbert und dann hat sie aber natürlich noch mal Hand angelegt und das Ganze noch mal angepasst. Da hat die Sybille erst gesagt: Wieso hast du sowas und ich noch nicht? Dann haben wir noch mal nachgelegt. Jetzt ist sie, glaube ich, auch grad dran, für den Michael noch sowas zu machen. #00:30:36.5#

Sybille Kunkler: Oh, oh! Ich habe übrigens blaue Augen, keine grünen, trotz roter Haare. #00:30:42.9#

Michel Sperlich: Das hat aber jetzt besser zu unserem Logo gepasst. #00:30:46.4#

Sybille Kunkler: Ach so! #00:30:47.3#

Michael Oestreicher: Wunderbar! Jetzt kommt ein ganzes Fragenbündel von Marina aus Bad Kreuznach. Und zwar: Sind alle Mitarbeiter und die Chefs untereinander per du? Das war die erste Frage. Gibt es an Geburtstagen Kuchen? Die Nummer zwei. Und jetzt wieder was Wichtiges: Was war in 30 Jahren der spannendste Auftrag? Die Nummer drei. #00:31:07.2#

Sybille Kunkler: Zum ersten, jetzt habe ich grad die Frage vergessen die erste. #00:31:13.5#

Michael Oestreicher: Sind alle Mitarbeiter … #00:31:14.9#

Sybille Kunkler: Ah ja, genau. #00:31:16.0#

Michael Oestreicher: Sagt man Du hier? #00:31:17.1#

Sybille Kunkler: Wir sagen alle Du. Das passt einfach besser in unsere Kommunikation herein. Zumal, wenn die Leute ja als Auszubildende hierherkommen, sind die ja auch wirklich noch sehr jung. Und denen fällt es meistens erst mal schwer uns zu duzen und nicht zu siezen, weil da natürlich schon so eine Autorität da ist, die wir uns aber auch gar nicht wünschen. Und die zweite? #00:31:43.5#

Michael Oestreicher: Gibt es an Geburtstagen Kuchen? #00:31:44.8#

Sybille Kunkler: Es gibt auch heute Kuchen. #00:31:46.9#

Michael Oestreicher: Wunderbar! Das hört sich gut an. #00:31:48.7#

Sybille Kunkler: Und es hat sich tatsächlich auch so eingebürgert, dass das die Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen auch Kuchen oder auch mal Fleischwurst und Brezel mitbringen, wenn sie Geburtstag haben. #00:31:59.6#

Michel Sperlich: Genau. Ich bin ja eher so die Herzhaft-Fraktion. An meinem Geburtstag gibt’s wieder belegte Brötchen. Der ist ja bald und da könnt ihr euch schon drauf freuen. #00:32:08.6#

Sybille Kunkler: Wann eröffnet eigentlich die Grillsaison wieder hier für uns? #00:32:11.4#

Michel Sperlich: Da haben wir schon mal die nächste Woche irgendwie ins Auge gefasst, … #00:32:14.7#

Sybille Kunkler: Ah, sehr gut! #00:32:15.3#

Michel Sperlich: … aber jetzt soll es ja irgendwie ein bisschen kühler werden, also schauen wir mal. Aber wir sind in den Startlöchern. #00:32:22.0#

Michael Oestreicher: Das hört sich sehr gut an. #00:32:23.4#

Sybille Kunkler: Wir sagen der Marina Bescheid. #00:32:24.0#

Michael Oestreicher: Sehr gut! Und jetzt der spannendste Auftrag in den letzten 30 Jahren? #00:32:30.7#

Michel Sperlich: Das, wie gesagt, hatte ich ja vorher schon mal ein bisschen gesagt. Für mich ist es immer der aktuelle, der fokussiert mich eben sehr stark und dann ist er halt in dem Moment einfach sehr, sehr, sehr spannend. Aber es waren einfach so viele, ich könnte jetzt da sehr, sehr schwer einen rauspicken und sagen, das ist meine Nummer eins oder so. #00:32:54.3#

Sybille Kunkler: Ich glaube, es ist fast eher umgekehrt zu sehen: Was sind die langweiligsten Aufträge? Und das ist auch zwischendurch mal, muss ich sagen, ganz erholsam, wenn man da einfach normal mit Copy & Paste die Seiten füllen darf oder irgendwas ergänzen muss. Eher in diese Richtung könnten wir uns die Frage stellen. #00:33:15.7#

Michel Sperlich: Sylvie sagt ja immer, Datenbanken sind heimtückisch. Also wenn wir irgendwas importieren müssen oder vorbereiten müssen, das wird dann immer kribbelig oder ein bisschen schweißtreibend, da will man ja nichts verkehrt machen. Das sind so die Sachen, die sind auf diese Art und Weise spannend. Aber … #00:33:37.3#

Michael Oestreicher: Also kurz und gut, der Spannungsbogen bei online design ist immer ganz oben, würde ich mal sagen. #00:33:43.1#

Michel Sperlich: Ja, der ist immer auf Anschlag. #00:33:44.6#

Michael Oestreicher: Das ist sehr gut. Das ist wirklich gut. Und jetzt fragt Manfred aus Nürnberg ganz lapidar: Kriege ich noch ein Bier? #00:33:50.7#

Sybille Kunkler: Wein haben wir da, Bier, glaube ich, nicht. #00:33:54.0#

Michel Sperlich: Ja, das ist mal entstanden, der liebe Manni, der hat ja schon in den letzten 20 Jahren uns immer tatkräftig unterstützt und supportet, wenn wir mal nicht weiterwussten oder wenn mal was nicht ging oder was auch immer. Dann hat er uns auch eigentlich immer gerettet, auch wenn es mal spät war oder wenn es mal sofort sein musste, alles stehen und liegen gelassen und danach hatte ich eigentlich immer gesagt: Jetzt hast du ein Bier bei mir gut. Das haben wir dann auch, als wir dann regelmäßig zu Partner-Tagen nach Nürnberg gefahren sind, da hatten wir dann auch wirklich im Kofferraum eine ganze Kiste Bier. Dann habe ich gesagt: So! Da ist jetzt dein Bier. Und ein Jahr später haben wir dann das Leergut wieder abgeholt und manchmal auch eine neue Kiste wieder vorbeigebracht. Das ist schon ein ganz klarer Bezug auf diese Geschichte. #00:34:46.9#

Sybille Kunkler: Manni ist Mitarbeiter von der WEBSALE AG, die Shop-Software-Lösung, mit der wir arbeiten, und das eben auch schon seit unserem ersten Shop damals 19…irgendwas. #00:35:00.6#

Michel Sperlich: 1999 hatte ich die liebe Gudrun am Telefon. Wenn einem das passiert, dann endet dieses Telefonat eigentlich damit, dass du schon einen Vertrag unterschrieben hast mit Blut sozusagen und nicht anders kannst. Aber das war natürlich ein ganz wichtiges Ereignis, weil wir eben seit über 20 Jahren Partner von WEBSALE sind und wir gemeinsam sehr, sehr viele Online-Shops für unsere Kunden erfolgreich aufgebaut und umgesetzt haben. Das wäre eben gar nicht möglich, wenn wir auf dieser gleichen Ebene miteinander umgegangen wären die letzten Jahre. #00:35:43.1#

Michael Oestreicher: Okay! Rückblickend auf 30 Jahre, fragt Anja aus Wörrstadt: Wenn ihr, das online design Team, einen Tag aus eurem Alltag wiederholen könnt, welcher Tag wäre das und warum? Und schließt gleich an: In welcher Situation habt ihr mit online design so richtig Glück gehabt? Also Nummer eins: Welchen Tag wollt ihr wiederholen? #00:36:07.9#

Sybille Kunkler: Mir fällt ganz spontan das 25-jährige Jubiläum, unsere Feier, ein Guldental, das war richtig schön. Da waren ganz alte Kunden, also nicht alte, sondern langjährige Kunden von uns da, auch der erste aus Ludwigshafen, und ganz aktuelle. Das war einfach ein wunderschönes Fest mit Mitarbeitern, mit Musik, mit Livemusik, mit superleckerem Essen. Das kann es öfter geben. #00:36:32.7#

Michel Sperlich: Ja, mit Partnern und da war wirklich alles gemischt, Mitarbeiter waren da. Das war natürlich wirklich eine ganz, ganz tolle Sache einfach, weil den Tag über hatten wir ein paar Vorträge vorbereitet, man konnte sich hier einfach die Räumlichkeiten angucken und so weiter. Und abends wurde dann wirklich kräftig gefeiert. Das war natürlich wirklich superschön, weil man viele Kunden natürlich auch auf einer ganz anderen Ebene kennengelernt hat. Es waren auch ein paar Kunden dabei, die wir da zum ersten Mal gesehen haben. Weil es gibt ja viele Kundenbeziehungen, die sind per E-Mail, per Telefon, die hat man noch nie wirklich gesehen irgendwie. Und da waren auch einige dabei und das war natürlich dann auch eine tolle Sache. #00:37:14.7#

Michael Oestreicher: Und davor 25 Jahre erfolgreiche Arbeit, das muss man ja auch so sehen, … #00:37:19.4#

Sybille Kunkler: Mhm (bejahend). Stimmt. Ja. #00:37:19.8#

Michael Oestreicher: … die dann darin gipfelte. In welcher Situation habt ihr so richtig Glück gehabt? Gibt es da eine Situation? #00:37:26.8#

Sybille Kunkler: Mir fällt grad ein, weiß ich gar nicht, ob ich das erzählen soll, damals vor, ich schätze mal, 15 Jahre ist es vielleicht her, da haben wir eine Cover-Gestaltung gemacht für einen echt richtig fetten Katalog gebunden und alles. #00:37:45.3#

Michel Sperlich: Ah! #00:37:45.7#

Sybille Kunkler: Da haben wir einen Schreibfehler in den Namen des Kunden reingemacht. Und das wurde gedruckt. Der Kunde hat es vorher, er hat es freigegeben, er hat es nicht gesehen, wir haben es nicht gemerkt. Es war echt übel. Wir sind alle vor Scham im Boden versunken. Aber der Kunde, er hat gesagt: Er hat es ja selbst nicht gesehen. Da werden es bestimmt seine Kunden auch nicht sehen. Also da haben wir echt Glück gehabt. Ja, ich kriege jetzt noch Herzklopfen, wenn ich dran denke. #00:38:21.9#

Michael Oestreicher: Ja, ja, ich kenne ja auch solche Situationen. Das stimmt, ja. #00:38:23.9#

Sybille Kunkler: Das war echt heftig. Boah! #00:38:24.8#

Michel Sperlich: Genau, wenn die Kunden einfach auch anerkennen und akzeptieren, dass wir auch nur Menschen sind und sie ja auch. Dadurch, dass wir viel machen und ganz viel gemacht haben, haben wir mit Sicherheit auch schon ganz viele Sachen falschgemacht oder so, aber da haben wir uns immer, wie gesagt, auf Augenhöhe mit dem Kunden eigentlich einigen können. Es gibt eigentlich keine Streitfälle oder so, dass ein Kunde mal wirklich so erbost war und alles hingeworfen hat. Das haben wir zum Glück in den 30 Jahren nicht gehabt. #00:38:55.8#

Michael Oestreicher: Okay! Wir schauen mittelfristig nach vorn. Es geht jetzt hier um die letzte Frage von Ludwig aus Dortmund: Wie sieht die Zukunft der Kommunikation aus? Was macht online design in fünf Jahren? #00:39:11.5#

Sybille Kunkler: So wie die aktuelle Entwicklung ist, wissen wir ja noch nicht, was in fünf Tagen so ist, was wir machen dürfen, zumindest in unserer Freizeit. Es ist sehr schwer zu sehen, muss ich sagen. Ansonsten, wir schauen natürlich schon, dass wir immer, gerade was die Digitalisierung angeht, im Trend bleiben, dass wir informiert sind. Speziell jetzt Michels‘ Bereich ist da besonders gefordert. Wir in dem Printbereich, klar, da gibt’s vielleicht mal Weiterentwicklung von einem Programm, aber das ist sehr viel langsamer als im Webbereich. Aber da sind wir ständig eigentlich drin. #00:39:53.2#

Michel Sperlich: Ja, ich denke, das wird einfach so bleiben, das ist unser Tagesgeschäft, dass die Welt sich verändert und dass wir uns ständig damit auch verändern müssen oder dass wir eben Sachen, wie gesagt, die entstehen, dass man da mit dabei sein muss, bleiben muss, einfach weil die Kunden eigentlich immer einen Schritt hinter uns vielleicht sind. Manchmal sind auch einige ein paar Schritte voraus, aber in der Regel ist es ja … #00:40:23.8#

Sybille Kunkler: Von denen lernen wir ja auch. #00:40:24.5#

Michel Sperlich: … von denen lernen wir natürlich auch, aber in der Regel ist es ja so, der Kunde sagt: Du, da gibt’s jetzt das, müssen wir das machen? Ist das wichtig? Wie geht das? Was kostet das? Also wir sind ja als Lead-Agentur für viele einfach immer die Anlaufstelle. Frag mal online design. Das heißt, das ist dann sozusagen unsere Herausforderung, dass wir immer gewappnet sind, auch eine halbwegs vernünftige Antwort zu geben oder uns natürlich auch mal zu kümmern, weil manchmal muss man sagen, habe ich selbst noch nichts von gehört, kümmere mich drum und dann kriegt der Kunde relativ schnell eine Information. #00:40:59.7#

Michael Oestreicher: Das war ein gutes Schlusswort für die Fragerunde, und zwar: Frag mal online design. Das ist doch gar nicht schlecht. #00:41:09.5#

Michel Sperlich: Ja, klasse! #00:41:10.4#

Michael Oestreicher: Wir sind jetzt oder ich bin jetzt am Ende mit den Fragen, keine Fragen mehr. Vielen herzlichen Dank für die Antworten! #00:41:15.3#

Michel Sperlich: Danke dir auch, dass du so moderiert hast. #00:41:18.5#

Sybille Kunkler: Ja, vielen Dank! #00:41:19.0#

Michel Sperlich: Und danke natürlich auch noch mal an alle, die teilgenommen haben. Aber es soll ja auch was zu gewinnen geben, also sprich, wird jetzt die Sybille hier Glücksfee spielen. #00:41:28.5#

Sybille Kunkler: Oh! #00:41:27.8#

Michel Sperlich: Also vor ihr steht schon ein gefüllter Topf mit den ganzen Fragen und da … #00:41:34.1#

Sybille Kunkler: Hört man das Rascheln? #00:41:34.9#

Michel Sperlich: Ah, natürlich hört man das. Und jetzt musst du da mal ganz tief reingreifen. Und da hast du schon … #00:41:41.2#

Sybille Kunkler: Ja. Ich falte jetzt was auf. Das ist der Daniel Bersch von b+d-Allzweck-Sportartikel. Super! #00:41:47.6#

Michel Sperlich: Hey! #00:41:48.8#

Michael Oestreicher: Herzlichen Glückwunsch! Super! #00:41:50.2#

Sybille Kunkler: Lieber Daniel, freuen wir uns. #00:41:50.3#

Michel Sperlich: Herzlichen Glückwunsch! Na, klasse! Das ist ja die junge Generation, die mit dieser Art von Technik … #00:41:55.8#

Sybille Kunkler: Genau. #00:41:56.2#

Michel Sperlich: … umgehen kann. Und da wird sich der liebe Daniel sicherlich super freuen. Also wir klären noch die Frage, welche Farbe das iPad haben darf und dann wird’s bestellt und geht in Kürze an den schönen Rhein. Klasse! Dann wären wir eigentlich auch jetzt am Ende. Ich danke noch mal allen, die teilgenommen haben. Danke euch nochmal, dass ihr hier auch tatkräftig mit heute in unserem kleinen Studio wart. Im Newsletter und auf der Webseite wird es dann auch ein paar Fotos geben, dass man mal einen Einblick bekommt, wie wir das denn hier so treiben, wie wir das so umsetzen. Das ist gar nicht auch so ein Hexenwerk. Und ich denke auch, Podcast ist neues Format oder ein relativ neues Format, so neu ist es ja gar nicht mehr, aber das kann natürlich auch für den einen oder anderen Kunden von uns noch interessant werden. #00:42:43.3#

Sybille Kunkler: Das war übrigens mein erster Podcast und hat gar nicht wehgetan. #00:42:47.1#

Michel Sperlich: Na siehst du, es war gar nicht schlimm. #00:42:49.3#

Sybille Kunkler: Bisher habe ich immer nur zugeguckt … #00:42:50.4#

Michel Sperlich: Und zugehört. #00:42:51.5#

Sybille Kunkler: … und durfte nie was sagen. #00:42:52.5#

Michel Sperlich: Ja, super. Also wenn Sie Interesse daran haben, gerne bei uns melden. Und ich sag dann mal, Tschüss bis zum nächsten Mal! #00:43:00.6#

Sybille Kunkler: Tschüss! #00:43:01.1#

Michael Oestreicher: Ciao! Tschüss! #00:43:01.7#